Einmal Shanghai - immer wieder Shanghai.

Und zwischendurch die USA, Kanada, Irland und Australien. Ist das ein Leben, kann es etwas schöneres geben?

Die Umstellung vom immergrünen, ausgeglichenen und gemütlichen Australien zum hektischen, lauten, quirligen Innenstadtring dieser 23 Millionen Metropole fiel mir diesmal gar nicht leicht. Auch nach einer Woche fühlte ich mich noch wie auf einem anderen Stern.

Australien war für mich ein irrsinniges Erlebnis, und mein Kopf wollte es einfach nicht loslassen. Melbourne hat meine Lieblingsstadt Shanghai von Platz eins geschubst.

Die Welt ist bunt ohne Ende.

Mittlerweile geht es mir hier wieder sehr gut. Ich habe mich erneut an das hektisch-laute, quirlige Shanghai gewöhnt.

Glücklicherweise sind wir wieder drei Grannys, die in der Freizeit gemeinsam „on Tour“ gehen und eine wunderbare Zeit erleben.

Nach dem achten Aufenthalt erlebt man nicht mehr viel umwerfend neues, sondern taucht tiefer in die Mentalität der Menschen ein. Liebend gerne gehen wir in Shanghais Altstadt bummeln und essen.

Hier in ihren Kiezen leben die Menschen ein ärmliches Leben, und sie sind trotzdem glücklich und zufrieden.

Ihr Leben findet auf den Gehwegen statt, hier wird gekocht, gespeist, gebabbelt und gefeiert.

Oftmals gibt es nur einen Raum, in dem die ganze „Mannschaft“ schläft. Auch Schuster, Schneider und Frisöre verdienen auf den Gehwegen ihren geringen Lebensunterhalt.

Bald wird dieses alte Shanghai verschwunden sein, denn die Hochhausriesen rücken immer näher. Die Anzahl der herrenlosen, streunenden Hunde hat hier drastisch abgenommen. Genaueres möchte ich gar nicht wissen......

Früher hatte ich immer Hundekaustangen im Rucksack.

Seit einer Woche versinkt Shanghai im Nass, denn die Regenzeit hat begonnen. In Kürze fliege ich wieder zurück, denn der Sommer gehört seit eh und je meiner lieben Familie.

Alles Liebe und Gute an Ihr gesamtes Team kommt von Granny Evelyn

Hallo Frau Hansen,

Als ich jetzt vor etwa einer Woche aus Indien zurueck kam fand ich Ihre Nachricht auf meinem Anrufbeantworter mit der Bitte mich bei Ihnen zu melden.

Das will ich nun hiermit gerne tun, denn nach einigem Zoegern bin ich tatsaechlich dieses Jahr 2 Monate in Rajasthan gewesen und muss sagen es war eine meiner besten Erfahrungen, die ich gemacht habe.

Ich habe im Project unter dem Dach von T. gearbeitet. T. betreut dort ganz junge Maedchen aus wirklich ziemlich armen Verhaeltnissen. Sie versucht den Maedchen etwas mehr Selbstbewustsein und Self-esteem zugeben in dem sie ihnen viel Zuwendung, Ausbildung, handwerkliche Skills, einschliesslich Schulbildung und allgemein Bildung gibt. Ich war dort um den Maedchen Stricken und Englisch beizubringen, was mir, glaube ich, auch ganz gut gelungen ist.

Ich habe dort die ganzen 2 Monate in einer indischen Familie gelebt, die nur Hindi sprachen, bis auf die Tochter, die auch 3 Jahre im Project ihre Ausbildung bekommen hatte. Fuer mich war es eine Erfahrung, die noch lange nachwirken wird, da ich wirklich tief in das indische Leben eintauchen konnte und musste. Ich wurde sofort total in die Familie aufgenommen und fuehle mich auch jetzt noch sehr verbunden. 

Gerade heute zum Muttertag habe ich mit T. geskyped und festgestellt, wie tief wir verbunden sind, dass selbst die Maedchen nach mir fragen und hoffen, dass ich bald wieder komme.

Ich plane also naechstes Jahr noch einmal rueber zufliegen, denn T. hat dort noch ein zweites Centrum, in dem ich noch nicht gearbeitet habe. Es gibt also noch genug zutun. 

Vorallem braucht T. wirklich die Unterstuetzung der Grannies, denn wie gesagt, sie hat 2 Center in denen sie diese Maedchen betreut. In den Centern stellen die Maedchen auch Produkte her, die sie nun schon verkaufen koenne damit sie auch etwas Geld nach hause bringen koennen. 

Alles in Allem war es fuer mich eine lebenswerte Erfahrung, die ich nicht missen moechte und ganz bestimmt wiederholen werde.

Ich bin Ihnen dankbar fuer die Information, die ich durch Sie erhalten habe, und damit verbleibe ich mit freundlichem Gruss

Ihre Brigitte