Vom 1. Februar bis 30. April war ich im Einsatz bei einer deutschen Diplomatenfamilie in Canberra, der Hauptstadt von Australien. Die drei Jungs im Alter von sieben, fünf und drei Jahren haben dafür gesorgt, dass es nicht langweilig wurde. Man hat mich herzlich aufgenommen und wie ein Familienmitglied in sämtliche Aktivitäten einbezogen, sodass ich mich sehr wohl gefühlt habe.

Meine Hauptaufgabe war es, die Kinder in Abwesenheit der Eltern zu betreuen, sie morgens zur Schule bzw. zum Kindergarten zu bringen und nachmittags abzuholen. Außerdem habe ich mich um die Küche gekümmert, gekocht und gebacken und bei der Wäsche geholfen. Meine Mithilfe wurde anerkannt und geschätzt, sodass ich mich gerne voll eingebracht habe. Die Familie ist mir in den drei Monaten richtig ans Herz gewachsen, ich werde den Kontakt pflegen und vielleicht irgendwann noch mal hinfahren.

An meinen freien Tagen habe ich die Stadt erkundet, und die Familie hat mit mir Ausflüge ins Umland unternommen. Am Ende meines Einsatzes hatte ich Gelegenheit, mit einer Kollegin, der Granny-Aupair einer befreundeten Gastfamilie, zum Ayers Rock zu reisen, außerdem habe ich mir Sydney und Melbourne angesehen und so einiges vom Land mitbekommen. 

Die Zeit in Australien war in jeder Hinsicht ein Gewinn. Ich kann jeder Frau, die offen ist für Neues und bereit, sich einzulassen auf Unbekanntes und einzubringen in eine fremde Familie, die flexibel und tolerant ist, nur raten, den Schritt zu wagen. Der Lohn ist ein unbezahlbarer Schatz an Erfahrungen, ein Familienleben und das schöne Gefühl, noch gebraucht zu werden.