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Granny Evelyn ist erneut in Shanghai

"Viele Grüße kommen wieder aus Fernost"

Liebes Granny- Aupair-Team,

Viele Grüße kommen wieder aus Fernost.
Shanghai ist für mich der ungewöhnlichste und faszinierendste Aufenthalt meines Aupair-Lebens überhaupt.
Deshalb bin ich nun zum vierten Mal hier her geflogen, und ich bleibe bis zu den Sommerferien bei Sophia.
Von Frankfurt aus fliegt man 12 Stunden. Im Gepäck ist all das, was mir aufgetragen wurde, und außerdem so einfache Dinge wie Backhefe, Vanillezucker, Pudding, Klare Brühe, Salatfix und Wurstbüchsen. Ich weiß bis heute nicht, ob man das einführen darf.
Den Orient mit seiner Farbenpracht fand ich schon immer unglaublich interessant.
In meinen Träumen sah ich mich früher schon in einem Gewimmel von Touristen hinter einer mit einem Fähnchen winkenden Reiseleiterin her hetzen.
Leider wäre diese Art Urlaub so gar nicht mein Ding gewesen.
Umso glücklicher bin ich, dieses Fleckchen Erde nun auf eine ganz ungewöhnliche Art und Weise im Schutz einer hiesigen Familie kennenlernen zu können.
Auf diese Art erlebt man Dinge, die man sonst nie erleben würde, wunderschöne, aber auch ganz emotionale.
Man erlebt Shanghai von einer anderen Seite. Und manchmal muss man dafür ganz schön "hart gesotten" sein.
Zum Beispiel der Speiseplan:
Er ist für einen Europäer sehr gewöhnungsbedürftig. Da sieht man in einer dampfenden Schüssel Tiere garen, die man gerne überall, nur nicht auf seinem Teller sehen möchte, und plötzlich schaut einem aus der Brühe ein Entenkopf entgegen. In einer anderen Schüssel liegen gekochte oder kalte, panierte Hühnerfüße zum Abnagen.
Es gibt immer mindestens 8 Gerichte zur Auswahl, die auf der drehbaren Scheibe des Tisches stehen, selbst wenn nur drei Personen am Tisch sitzen.
Einige finde ich sehr köstlich. Das kleine Reisschälchen wird in diesem Zusammenhang zur Nebensache.
Oder die vielen, herrenlosen Hunde auf den Straßen, die mir täglich das Herz umdrehen. In Shanghai soll es eine Million dieser frei laufenden Fellschätzchen geben.
Deshalb ist in meinem Rucksäckchen neben den Dingen des persönlichen Bedarfs immer eine Tüte Hundefutter.

In den chinesischen Familien werden an die Kinder unendlich hohe Ansprüche gestellt.
Sophia ist während des Studiums ihrer Mama in Deutschland geboren, und mit 4 Jahren sind sie zu ihrer chinesischen Familie nach Shanghai zurückgekehrt.
Hier lernt sie jetzt in der 3. Klasse der Deutschen Ganztagsschule neben Deutsch noch Englisch und Chinesisch.
Außerdem geht sie an jedem Freitagnachmittag, wenn sie von den Eltern ins Wochenende abgeholt wird, zusätzlich in eine Chinesische Schule, um dort noch mehr Schriftzeichen zu lernen. Der Samstag ist ausgefüllt mit Ballettunterricht und Malkurs, bevor ich sie dann am Sonntagabend wieder für eine Woche in Empfang nehme.
Zur Krönung des Ganzen steht in der Wohnung ein Klavier, an dem sie abends täglich mindestens eine halbe Stunde üben muss, um den Anforderungen des außerunterrichtlichen Klavierunterrichtes in der Schule gerecht zu werden.
Bevor die Kinder abends müde in die Federn fallen, haben sie meistens einen 10-Stunden-Lerntag hinter sich.
So ehrgeizig sinn' se mit ihren Sprösslingen, die chinesischen Eltern.

Das war heute mal ein kleiner Einblick in das Leben einer Shanghaier Familie, der einem als Tourist verborgen bleibt.

Mit ihrer Vielzahl von Symbolik, mit ihren Glücks- und Unglückszahlen, den Farbensymbolen, den traditionellen Lehren (Feng Shui), der Akupunktur und so weiter genießt China ein hohes Ansehen.
Ein Sprichwort sagt: " Während die Chinesische Kultur als Vogel am Himmel flog, lernten andere Kulturen gerade mal ihre Flügel zu bewegen".
Und ich finde, dieses Sprichwort beruht keinesfalls auf Arroganz.

Für heute viele herzliche Grüße von Sophia und Evelyn.