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Granny Evelyn grüßt erneut aus Shanghai

"Wie schnell die Zeit vergeht!"

Liebes Granny- Aupair- Team,
und wieder kommen viele Grüße aus der Stadt der Superlative, aus der Perle des Orients, aus Shanghai.
Auch nach einem Jahr beeindruckt mich die Stadt immer noch durch die Fülle und Vielfalt ihrer Möglichkeiten. Hier gibt es wirklich nichts, was es nicht gibt. 

Diesmal lebe ich bei einer sehr netten, chinesischen Familie im vornehmen 
"Seasons-Villas -Compound" mit Fitnesscenter, Schwimmbad, diversen Sportanlagen im Freien und zweier Einkaufsstätten, in denen man sogar Roggenbrot und Berliner bekommt.
Die hier ansässigen Familien kommen aus aller "Herrenländer" und bestehen meistens aus gemischten Nationalitäten, deutschen, französischen, russischen, türkischen, arabischen, chinesischen.......
Erstaunlicherweise gibt es untereinander keinerlei Verständigungsschwierigkeiten, weil jeder mehrsprachig, zumindest aber Englisch babbeln kann.

Die Eltern, beide chinesischer Abstammung, haben in Deutschland studiert,  und sie möchten mit dem Aufenthalt einer Granny aus Deutschland die Sprache und Kultur dieses Landes lebendig halten.
In der Familie wird hauptsächlich Chinesisch gebabbelt, aber auch Englisch und Deutsch. 
Der Papa ist Generalmanager bei Continental, und die Mama ist noch zu Hause.
Lukas, 3 Jahre alt, ist ein süßer "Dreikäsehoch", der schon ganz genau weiß, was er will.
Er besucht seit September den internationalen Kindergarten "Harrow" und ist ganz stolz auf seine neue, schicke Schuluniform mit dem dazu gehörigen grooooßen Schulranzen. 
Spielzeug, wie Autos, Puppen und Teddys, sucht man in seinem neuen Kindergarten, bzw. in seinem Klassenraum vergebens. 
Stattdessen findet man eine riesige Auswahl didaktischer Arbeitsmaterialien auf den Tischen. 
An der einen Wand hängen in Großschrift die Druck- und Schreibbuchstaben des englischen Alphabets, eine andere Wand ist voller geometrischer Figuren, beschriftet mit englischen Namen, und an der dritten Wandfläche ist der Zahlenraum bis 100 in Schrift und Bild zu sehen.
So ähnlich schaut ein Klassensaal der Erstklässler in Deutschland aus. 
Man bedenke, es ist der Gruppenraum der Dreijährigen!
Im langen Flur gibt es zudem gemütliche Lese-Sofas. Dort stehen in den Regalen unendlich viele Bücher, geordnet nach Altersstufe und Themenbereich. 
Gleich nebenan, nur durch einen verglasten Durchgang getrennt, befindet sich die gleichnamige Schule, in der die Schüler bis zum Abitur unterrichtet werden.
Kindergarten und Schule sind Ganztagseinrichtungen bis 16 Uhr.

Zum ersten Mal lebe ich hier in einer echt chinesischen Familie, zu der auch eine so genannte A-i gehört. Alle Haushälterinnen werden hier so genannt.
Sie kocht, putzt, wäscht und "schmeißt" den gesamten Haushalt.  Sie ist eine Perle. 
Obwohl wir uns nur mit "Händen und Füßen" verständigen können, sind wir auf einer Wellenlänge. Sie kocht sehr schmackhaft, ich liebe es.

Jedes Jahr beginnt mit dem Chinesischen Nationalfeiertag am 1. Oktober die "Goldene Woche". 
Sie ist gemeinsam mit dem Neujahrsfest im Februar das größte Volksfest in China.
Dann ist alles, was Beine hat, unterwegs.
Die Großstädter flüchten in dieser Zeit zu Verwandten aufs Land oder ins Ausland, und die Landbevölkerung zieht es in die Millionenstädte, wie Peking oder Shanghai.

Meine Familie lud mich zu einer Schiffsreise nach Japan ein. Leider durfte ich die Einladung nicht annehmen, weil mein dreimonatiges Visum nur eine einmalige Einreise nach China beinhaltet.
Ich habe in dieser Zeit das Haus "gehütet", unter anderem den Jade-Buddha- Tempel, die Panda- Familie im Wildpark und meine ehemalige Sophia-Familie besucht. 
Auch mit Granny Ruth, die ebenfalls bei einer netten Familie in Shanghai weilt, bin ich öfter "on Tour".
Wie schnell die Zeit vergeht! Am Wochenende ist bereits Bergfest.

Wenn man in ein asiatisches Land reist, ist es wichtig, die eigenen Ideen vom Leben zu Hause zu lassen und die Einheimischen verstehen zu wollen. Das gelingt mir jetzt zunehmend besser.
Während ich mir anfangs bedenkenlos in der Öffentlichkeit die Nase geputzt habe, tue ich das jetzt ohne Publikum. 
Niesen, Rülpsen, Schmatzen und Spucken hingegen darf ich... ob ich das will?
Als oberstes Gebot gilt: Das Gesicht des Anderen zu wahren. Unhöflich ist es, NEIN zu sagen, stattdessen schweigt man.
Der Kopf des Kindes ist im buddhistischen Glauben ein heiliger Körperteil, daher sollte man einem Kind nicht über den Kopf streicheln. 
Das muss ich noch lernen.
Beim Besuchen anderer Familien ziehe ich ganz brav die Schuhe an der Haustür aus, auch wenn aus dem Strumpf ganz vorwitzig ein Zeh hervor lugt. 
Und wird man zum Essen eingeladen, bleibt unbedingt ein kleiner Essensrest auf dem Teller zurück.

Wir haben zur Zeit wunderschönes " Herbstwetter" bei 26 bis 28 Grad. Diese heißen Tage im Oktober nennt man Tigerherbst.
Etwas kühlere Temperaturen wären mir lieber, aber glücklicherweise gehen wir ganz langsam den Wintermonaten entgegen.

Nochmals viele Grüße von Evelyn